Feste, Besuche, Reisen,...es geht rund!

Ein herzliches HALLOOOOO an euch alle :) 

 

Meine Lieben, seit meinem letzten Eintrag ist wirklich eine halbe Ewigkeit vergangen. Es ist so viel passiert, weshalb ich wohl auch nie zum Blog schreiben gekommen bin. Seit März geht es gefühlt von einem Highlight ins Nächste. Einerseits gab es einige Feiertage, andererseits hat uns auch die Reiselust gepackt und die Neugierde, die Ukraine auch über die Grenzen Odessas hinaus kennenzulernen. Dieser Artikel soll sich auf meine Freizeit konzentrieren, was ich außerhalb meiner Arbeit in den letzten Monaten erlebt habe. Also hier eine kleine Zusammenfassung von März bis Juni. :)  

In der Ukraine wird am 8. März der Frauentag gefeiert. Ein Feiertag, an dem keiner arbeitet und du auf der Straße fast keine Frau ohne Blumen in der Hand antriffst. Am Tag zuvor habe ich von Kindern gebastelte Herzen geschenkt bekommen und ein Mitarbeiter hatte für alle Frauen Schokolade gekauft und eine Blume gebastelt. Ziemlich cool!

Sonst haben wir den Tag nicht weiter gefeiert, sondern haben ihn für einen Ausflug mit einem anderen deutschen Freiwilligen in Odessa, Mischa, genutzt. Der hat uns, so wie es sich für an dem Tag nun mal in der Ukraine gehört, mit unserem Lieblingsgetränk aus Aroma Kava am Zug begrüßt. #Frauentagsgeschenk

Wir sind etwas südlich von Odessa zu einer riesigen türkischen Festung, die Akkermannfestung, gefahren. Sie liegt direkt an einem Meeresarm, der wegen der Kälte Anfang März zugefroren war. Es sah wunderschön aus. 

Ende März war es soweit: Der Besuch meiner Eltern und meines kleinen Bruders stand an. Nach über einem halben Jahr konnte ich sie wieder in die Arme schließen. Am ersten Tag kam mir alles total unrealistisch vor und ich habe es nicht gecheckt, dass sie jetzt wirklich bei mir in Odessa sind.

Einerseits haben wir viele Dinge unternommen und angeschaut. Neben einer Sightseeing-Tour durch Odessa, waren wir auch in den Katakomben, in der Oper, zu einer Delfinshow und ebenso waren Jeremias und ich mit Delfinen schwimmen. Dies war immer mein Kindheitstraum und es war wirklich ein Erlebnis. Am Anfang war ich etwas erschrocken, wie groß doch so ein Delfin ist, wenn man dann direkt neben ihm schwimmt. Weiterhin sind wir für zwei Tage nach Kiew gefahren und haben uns die Stadt angeschaut und das Zweite Weltkriegsmuseum besucht. Das ist echt jedem zu empfehlen. Vor allem, weil alles aus der für uns anderen Sicht dargestellt ist. Ein Highlight für meine Familie war ebenso das Nachtzugfahren. 

Andererseits konnte meine Familie meine Arbeit richtig kennenlernen und meinen Alltag hautnah miterleben. Insgesamt haben sie mit mir 4 Tage in den Tageszentren verbracht. Wir haben mit den Kindern deutsche Kartoffelsuppe gekocht, Bibelunterricht mitausgestaltet, mein Bruder hat sich zum Fußballkollegen für unsere Jungs entwickelt oder sie haben einfach mit den Kindern gespielt. Manche Kinder haben sie sofort ins Herz geschlossen und haben gar nicht mehr aufgehört, sie zu umarmen und zu knuddeln. Da sie über Ostern da waren, konnte meine Familie auch zwei Osterprogramme unserer Kinder für ihre Eltern miterleben. 

Im Gesamten hatten wir echt richtig schöne 10 Tage zusammen und ich habe mich total gefreut, meiner Familie mal mein ganzes Leben hier richtig zeigen zu können. Auch meine Kollegen und Freunde haben sich gefreut, meine Familie kennenzulernen und haben es total gefeiert, wie ähnlich wir uns doch alle sehen würden. Das haben wir pro Tag mindestens 3 mal von den verschiedensten Leuten gehört. :D 

Direkt nach der Abreise meiner Eltern folgte Ostern, was wieder einige Feste und Veranstaltungen mit sich zog. Einerseits gab es in jedem Zentrum ein Programm von den Kindern mit Liedern, Schaupielen, Gedichten, Tänzen und Instrumenalstücken. Einige meiner Schüler haben Klavierstücke gespielt und ich habe in einem Zentrum an einem großen Tanzprojekt teilgenommen und mit Flaggen getanzt. Ich freue mich total, dass ich das hier etwas lernen konnte, es macht mir total Spaß. Wir haben in dem Tanz die Geschichte Gottes mit dem Menschen von der Schöpfung, über den Sündenfall bis zur Erlösung durch Jesus gespielt. Es war sehr bewegend. 

Weiterhin haben wir wieder mit einem Zentrum ein Programm im Altenheim aufgeführt und den Menschen dort eine Freude machen können. 

Eine Woche nach Ostern haben wir einen großen Gottesdienst mit allen Kindern aus allen drei Zentren veranstaltet. Wir hatten eine sehr lustige und gleichzeitig ermutigende Zeit gemeinsam, in der wir gemeinsam Lobpreis gesungen, gebetet und gelernt haben, was es bedeutet, dass Jesus unsere lebendige Hoffnung ist.

Danach bekamen wir Besuch von Freunden, die Freiwillige in Kiew sind. An dem Wochenende war es bereits wärmer geworden, weshalb wir etwas am Strand enspannten und eine Bootstour machten, die sehr lustig war, denn draußen auf dem Meer war es doch ein kleines bisschen windiger als in der Stadt. Aber wir hatten echt eine wunderschöne Aussicht. 

Ein paar Tage später stand der nächste Besuch an: Unsere Koordinatorin Sybille von meiner deutschen Entsendeorganisation kam hergeflogen. Wir zeigten ihr unsere Arbeitsstelle, spazierten durch das frühlingswarme Odessa, werteten unseren bisherigen Freiwilligendienst aus und gingen lecker essen. 

Direkt vom Restaurant ging es für Christin und mich zum Bus nach Kiew.

Die IShift-Konferenz stand an, zu der wir mit unseren Freunden aus Odessa gefahren sind. Dies ist eine christliche Jugendkonferenz mit Predigern aus verschiedenen Ländern. Am Tag gibt es mehrere Sessions, weshalb man viel Input bekam und es eine sehr intensive Zeit war. Am Anfang jeder Session gab es eine kleine Aktion, wo man etwas gewinnen konnte. Einmal bekam man den Preis für die längste handschriftliche Mitschrift aller bisherigen Predigten. Meine Leute wussten, dass ich immer viel in mein Heft notiert hatte, weshalb sie mich mehr oder weniger gezwungen und geschupst haben, auf die Bühne vor zugehen. Ich hatte etwas Angst, denn schließlich saßen da mehrere hundert Menschen und ich bin Ausländer, die noch nicht alles auf Russisch versteht und selbst starken Akzent hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer peinlichen Situation hätte kommen können, war also ziemlich hoch, aber letztlich bin ich einfach gegangen und habe dann sogar gewonnen. 

Wir hatten auch außerhalb der Konferenz eine sehr gute Zeit mit unseren Freunden, intensive Gespräche und lustige Situationen. Zum Beispiel war eines Abends eine Session irgendwo anders, keine Ahnung wo. Es war bereits spät und wir hatten keine Ahnung wie wir nach Hause kommen sollten. Nach ewigen herumirren und dann Bus suchen auf einem riesigen Einkaufsgelände, landeten wir in der letzten möglichen Marschruka zur Metro, die natürlich komplett überfüllt war und die Menschen aufeinander saßen und lagen. In der Metro dann das Nächste-es stand gerade noch eine Bahn und Lilia und ich dachten uns, schnell noch reinspringen. Christin war ein bisschen langsamer und stand dann vor verschlossener Tür und meine Freundin und ich sind weggezischt. Wohlbemerkt war es schon fast 0 Uhr. Naja letztlich haben wir uns wiedergefunden. :D

In Kiew hat uns eine Freundin von Lilia aufgenommen, die uns nicht einmal kannte. Wir waren überwältigt von der Gastfreundschaft. Ihr Bruder schlief wegen uns auf purem Holzboden und sie hatte uns immer Essen gekocht, morgens und abends. Außerdem hatte ich es mal wieder geschafft, und ihre Klospülung, was wirklich eine ausgetüftelte Technik war, zu schrotten. Aber der Bruder ist total chillig geblieben und meinte nur, dass seiner Schwester das auch dauernd passiert und musste lachen. Die beiden Geschwister waren total offen, weshalb wir total guten Austausch hatten und viele lustige Gespräche. Eines Abends haben wir ihnen erzgebirgische Musik gezeigt und ihnen schunkeln beigebracht. 

Nach Hause ging es 13 Stunden im Nachtzug dritter Klasse mit 60 Menschen Bett an Bett. Es war mega witzig mit unseren Freunden, vorallem als ich mit Lilia Logopädieübungen im Zug gemacht habe, um meine Aussprache zu verbessern. Noch dazu haben wir neue Bekanntschaften gemacht und interessante Geschichten erfahren. Unser Nachbar war zum Beispiel ein Flüchtling von der Krim.

Dann war plötzlich schon der erste Mai. Die erste Hitzewelle von bis zu 30 Grad erreichte uns, einige eröffneten die Badesaison und alles begann zu blühen. Egal, wo man hinkam, überall sah es wunderschön aus. 

Christins Eltern kamen nach Odessa zu Besuch, mit denen wir ein paar sehr schöne Tage verbrachten. Sie lernten ebenso die Stadt sowie die Arbeit kennen.

Am Tag ihrer Abreise ging es auch für uns wieder raus aus Odessa. Wir fuhren wieder nach Kiew, diesmal zur Colour Konferenz, die Frauenkonferenz von Hillsong. Zu Hillsong haben wir einen engen Bezug aufgebaut, weil wir seit März in die Gemeinde in Odessa gehen. Bei der Konferenz sind die Pastorinnen aus Hillsong London, Madrid/Barcelona und viele aus Sydney eingeflogen. Die komplette Konferenz war Russisch-Englisch und es war echt interessant, weil ich auf Russisch manchmal besser als auf Englisch verstanden habe. Ebenso sind meine Mischriften sehr bemerkenswert-in einem Satz sind teilweise drei Sprachen verwendet. Ja, da kommt man schon manchmal durcheinander, bei so einem Sprachchaos. 

Das Thema der Konferenz war "Wind in deinen Segeln" und wir haben viel gehört über unsere Identität und wurden ermutigt durch Zeugnisse. Mich hat besonders bewegt, als Laura Toggs darüber gesprochen hat, dass Jesus deine ganz individuelle persönliche Geschichte gebrauchen will und wir uns nicht klein machen lassen sollen, sondern dass wir uns gegenseitig durch unsere Stories ermutigen und helfen sollten. 

In der Zeit sind wir bei einem jungen Ehepaar aus der Gemeinde untergekommen, die wir vorher auch nicht kannten. Wir haben uns mit ihnen gleich gut verstanden, haben viel gelacht und durften sogar einen Tag länger als die Konferenz war, bleiben. Sie haben auch in den Pausen und nach der Konferenz mit uns Dinge unternommen und uns zum Essen eingeladen. Was mich übrigens außerdem noch begeistert hat, war ihre Schildkröte. :D 


Das nächste Wochenende verbrachten wir etwas ruhiger und spazierten viel durch Odessa und sahen uns den Sonnenuntergang an der Liman an, die an unseren Stadtteil grenzt. 

Allgemein ist zum Mai noch auffälliges zu sagen, dass es viele Feiertage gab. Neben Pfingsten wurde hier auch der Tag der Arbeit über sogar 2 Tage gefeiert, sowie der Europatag und der Tag des Sieges am 9. Mai.

Vor allem an diesem Tag war die Stadt im Ausnahmezustand. Überall Miliz und Polizei. Um das Denkmal "Ewiges Feuer" war alles großräumig abgesperrt und man kam nur durch eine Taschenkontrolle in den Bereich. Mit dem Deutschsprechen sollte man vorsichtig sein. Überall spielten Kapellen und ich habe in meinem Leben noch nie so viele Blumen gesehen, wie da auf dem Denkmal abgelegt wurden. Es war schon ein etwas komisches Gefühl, wenn man am Eingang die Ukraineflagge in die Hand gedrückt bekommt, überall durchgestrichene Hitlergesichter und Hakenkreuze aufgehangen sind und du als Deutsche dadurch läufst. Ich fand es befremdlich, wie die Leute scheinbar irgendwie so in der Vergangenheit stecken geblieben sind. Eine triumpierende Siegesfeier...

Und am nächsten Wochenende, Ende Mai, war es endlich soweit: Unser langersehnter Urlaub durch die Westukraine stand an. 

Wir waren eine Gruppe von 5 Deutschen, Christin und ich, zwei weitere Freiwillige in der Ukraine und weiterhin kam noch ein Kumpel von mir aus der Schweiz hergeflogen. Seit 9 Monaten einmal wieder komplett rausgerissen-umgeben nur von Deutschen, von deiner alten Kultur und eine andere Umgebung, neue Plätze, neue Städte. Diese Zeit sollte intensiv werden. :) 

Zuerst zu unseren Unternehmungen: Der erste Halt war Lviv (dt. Lemberg). Eine wirklich wunderschöne Stadt mit vielen schmucken und prachtvollen alten Bauten in der Altstadt. Ein ganz anderes Erscheinungsbild als Kiew oder Odessa. Da es früher eine österreichische Stadt war, fand man ab und zu deutsche Schriftzüge. Wir haben uns vor allem die Sehenswürdigkeiten angeschaut, sind auf einen Aussichtsberg gewandert, und haben das entspannte Flair in den gemütlichen Straßen, die gefüllt von Straßenmusikern waren, genossen. Wir waren lecker essen und sind über ukrainische Basare geschlendert.

Allgemein kommt man mit Russisch im Westen der Ukraine nicht so weit bzw. wird es nicht so gern gehört, weshalb ich in der Zeit ein paar wichtige Wörter und Floskeln auf Ukrainisch gelernt habe. Mir hat die Stadt wirklich super gefallen und mich etwas an Prag erinnert. 

Danach ging es weiter in die Karpaten, genauer gesagt nach Yaremche. S idyllisch mitten in den Bergen. Komplett überwältigt von unserem Hotel, was Poolterasse mit Bergblick, ein leckeres Restaurant, zwei-etagige Zimmer mit Balkon und Whirlpool&&& zu bieten hatte, kamen wir so richtig in Urlaubsfeeling. Noch dazu war erst Beginn der Saison, wodurch wir fast alles für uns allein hatten. Geplant hatten wir noch nichts genaues, aber deshalb wurde es umso cooler. Spontan haben wir einfach die coolsten Dinge, die wir irgendwo gefunden haben, gemacht. Zuerst ist der wunderschöne Fluss zu erwähnen, an dem wir uns eine eigene Badestelle gesucht hatten, die wohl doch nicht so ganz legal war, da wir von zwei ukrainische Armeemänner letzlich verscheucht worden. Aber es ging natürlich alles gut :) 

Weiterhin mussten wir an einer Stelle gezwungenermasen mit Taschen und technischen Geräten eine Flussüberquerung machen. Das war nice und einfach voll mein Ding. Wir sind jeden Tag einfach los und haben die Natur genossen. Weiterhin sind wir mit Quads auf einen Berg zu einer Käserei gefahren, wo wir kostenlos Käse probieren durften, ich habe Ropejumping gemacht und mich über dem Wasserfall in die Tiefe gestürzt und wir sind auf Pferden durch die Berge geritten. 

Nach vier sehr warmen Tagen in den Karpaten ging es 6 Stunden in einer kleinen Marschrutka weiter nach Kamenez-Podolski. Der erste Eindruck der Stadt, als wir am Busbahnhof ankamen, war etwas schockierend: Dreck, Chaos, eine Zigeunerfamilie, die bettelte und irgendwo auf dem Busbahnhofgelände wohnte und ein vor uns zusammenbrechender Mann, der plötzlich reglos auf dem Boden lag. All das erinnerte mich sofort an meinen Stadtteil in Odessa, wo ich wohne oder an die Bahnhofsgegend. 

Umso beeindruckter waren wir, als wir ahnunglos einfach mal Richtung Stadtzentrum liefen und uns dort eine Wahnsinnskulisse erwartete. Eine typische Altstadt, mit Gebäuden wie man sie aus Deutschland kennt, die umrundet war von einem ca. 20 m tiefen Canyon. Der einzige Weg früher darein, war durch eine riesige Burg, die wir uns auch einen Tag anschauten. Atemberaubend, So eine schöne Stadt. 

Wir lebten jedoch nicht in der Stadt, sondern 20 km außerhalb, direkt am Canyon. So hatte ich es im Internet gebucht. Eine ca 40 minütige Fahrt mit dem Taxi über Straßen, die fast schlechter waren, als die nach Petrovka zum dritten Tageszentrum, liesen mich kurz zweifeln, wo wir denn überhaupt hinkommen werden. Irgendwann kamen wir in einem Dorf an, was genau so aussah wie Petrovka. Die Hühner liefen auf der Straße und Omis liefen mit ihren Kühen herum, kleine Dorfläden und Häuschen am Straßenrand. Doch dann bogen wir in eine Straße links ein und wir verloren alle jegliche Worte. Vor uns tauchte plötzlich ein wunderschöner Canyon, ein knalllblauer Fluss auf und tatsächlich stand direkt davor unser Hotel. Geschockt davon, dass wir so etwas erleben dürfen, wohnen an so einem Traumplatz, bekamen wir sogar noch ,statt kleine Hotelzimmer, eine Art kleine Wohnung mit drei Zimmern für uns 5 gemeinsam mit dem vordersten Balkon des Hotels, der direkt zum Canyon zeigte. Wir waren einfach nur geflasht. Wir gingen mehrmals baden, schauten uns am Morgen gemeinsam den Sonnenaufgang an und erkundeten ein bisschen die Natur um den Canyon, Einen Tag verbrachten wir auch in der Stadt.

Um euch nicht mit Bildern zu bombardieren, verlinke ich euch einfach Videos, wo man einen kleinen Einblick in den Urlaub bekommen kann. Mithilfe dieses Textes könnt ihr, denke ich, auch vieles zuordnen. Tipp: Man kann die Videos auch vergrößern. :)


Nicht nur von den Erlebnissen an sich war der Urlaub genial, sondern auch von unserer Gemeinschaft. Erstens ist zu erwähnen, dass wir uns nicht alle gegenseitig vorher kannten und eine total gemixte Gruppe waren. Ich habe viel gebetet davor, dass das funktionieren wird. Und Gott hat uns echt so beschenkt, weil wir fünf uns wirklich so gut verstanden haben und einfach wahnsinnig viele lustige Momente hatten und gleichzeitig auch so tiefgründige Gespräche. Vorallem haben wir abends den Tag immer bei chilligen Aktionen, Spielen und Gesprächen ausklingen lassen. Wir haben uns bewusst handyfreie Zeiten genommen (bei allen Mahlzeiten und abends), was die Gemeinschaft wirklich sehr bereichert hat. 

Vor allem tat es mir persönlich so gut, mal wieder nur unter Deutschen zu sein. Ich konnte viele Dinge der letzten Monate in Gesprächen reflektieren. Andererseits war es einfach so cool, dass dich jeder kulturell verstanden hat und du dich einfach komplett frei verhalten konntest und nicht erst überlegen musstest, ob du das jetzt tun oder sagen kannst. Plötzlich war es so etwas besonderes, in meiner deutschen Kultur zu sein und ich habe es sooo geschätzt. Außerdem konnte man jeden Witz reißen und er wurde verstanden. 

Ich weiß nicht, ob ihr annähernd versteht, was ich meine, aber ich glaube man muss diese Erfahrung selbst gemacht haben. Nachdem man einfach so lang in einem anderen Umfeld gelebt hat, ist es ein total heftiges Erlebnis, wieder unter "deinen Leuten" zu sein. 

Für mich war der Urlaub also nicht einfach nur so cool wegen den Erlebnissen, sondern er tat mir persönlich auch sehr gut und hat mich sehr bereichert. Und er hat ebenso meine Vorfreude auf Deutschland sehr geweckt. :) 

Allgemein bin ich überwältigt, wie Gott uns bewahrt und gesegnet hat. Wir hatten in dem Urlaub tatsächlich nicht ein ernstzunehmendes Problem, einerseits organisatorisch und andererseits zwischenmenschlich. Für mich ist das ein echtes Wunder und ich bin einfach nur dankbar. 

 

 

Danach hatten wir noch eine gute Übergangszeit, da mein Kumpel noch für drei Tage nach Odessa gekommen ist. So konnten wir uns langsam wieder eingewöhnen und mussten nicht Schlag auf Schlag wieder in den Alltag. Ich war nach dem Urlaub nämlich tatsächlich ziemlich raus und brauchte ein wenig Eingewöhnungszeit. Es war alles echt überwältigend. 

In Odessa ging es cool weiter. Einen Tag waren wir auf dem größten Schwarzmarkt Europas. Das war echt ein Erlebnis. Da bekommt man alles, was man will zu niedrigen Preisen. Und gerade vom Fake-Lego und von den gefailschten technischen Geräten war ich "beeindruckt". 

 

Am nächsten Tag stand mein 19. Geburtstag an und ich wurde morgens mit Tröten und Konfettikanonen geweckt, durfte meinen eigenen Geburtstagsrap hören und wurde mit vielen anderen Dingen überrascht. Ich war überwältigt. Danach war ich normal auf Arbeit und wurde von mir in die Arme rennenden Kindern begrüßt. Abends bin ich mit meinen Freunden an die Liman gegangen und wir haben bei Sonnenuntergang und Pizza meinen Geburtstag ausklingen lassen. 

Der Tag war echt wunderschön und ich war einfach mega glücklich. Einerseits was ich hier erleben durfte, andererseits über die Nachrichten, Fotos, Videos und Geschenke, die mich aus Deutschland erreichten. DANKE!!! :) Ich war sehr bewegt :)

 

Am nächsten Tag war unsere Urlaubs-Auszeit wirklich vorbei. Mein Kumpel ist zurück geflogen und für Christin und mich ist wieder der Alltag eingekehrt.

 

Hier nochmal unser Urlaub in ein paar Fakten zusammengefasst: 

 

• 5,42 GB Film- und Fotomaterial 

• 23 verschiedene Restaurants/Cafes 

• 34 h in Bus und Bahn 

• 22 mal gestolpert (Ja, wer mich kennt, weiß, dass dies zu meinen Talenten gehört) 

• 5 verschiedene Gewässer, in denen ich baden war 

• 7 Adoniamusicals komplet durchgehör 

• 75 ml After-Sun-Creme verbraucht

• 20 Bibelkapitel durchgelesen 

• 3 Saltos ins Wasser gemacht

• 1 verlorenes Oberteil 

  

Jetzt geht es jedoch bereits aufregend weier: alle unsere Sommercamps stehen an. Eines ist bereits vorbei, das andere beginnt morgen...ups, bzw heute. (derzeitige Uhrzeit: 2.47 Uhr)

Zu all dem aber in einem anderen Artikel. Bitte betet für uns, dass Gott die Kinderherzen bewegt und sie verändert herausgehen. Aber auch für uns als Team, für den ganzen Sommer. Wir bekommen fast durchgängig Besuch und es ist immer viel los auf Arbeit! Ich freue mich wirklich riesig auf die nächste Zeit!! :)))))

 

Außerdem ist bei uns der Sommer jetzt so richtig da und du schwitzt sogar im sitzen. Es ist einfach heiß. Ich bin sehr froh, dass das Meer direkt vor der Haustür ist. Da lässt sichs aushalten. 

 

Das soll es erstmal gewesen sein. 4 Monate, in denen so viel passiert ist, zusammen zu fassen, ist gar nicht so leicht. Ich hoffe es war interessant und ihr konntet einen kleinen Einblick gewinnen. Es ging wirklich alles Schlag auf Schlag und ich schaue sehr dankbar auf all diese Erlebnisse zurück. Vielleicht könnt ihr jetzt auch ein bisschen verstehen, wieso ich mich hier so lang nicht gemeldet habe. 

Durch diese komplette Zeit durfte ich Gottes Treue erleben, dass er mit uns geht, uns bewahrt und für uns immer alles vorbereitet und uns beschenken will! Ich habe gelernt, mir weniger Sorgen zu machen und den Kpf zu zerbechen, sondern die Dinge an Gott abzugeben, einfach ihm zu vertrauen und erstmal alles rankommen zu lassen. 

Noch kurz ein paar Fakten: 

-DANKE FÜR ALLE SPENDEN!! Ich bin überwältigt, dass ich bereits mein Limit voll habe. Wer gerne weiterspenden möchte, der melde sich bitte bei mir! :) (Eigentlich hatte ich alle Spender bereits weitestgehend darüber informiert. Falls nicht, bitte Nachricht schreiben)

-Zwischen all diesen vielen Erlebnissen standen ebenso in dieser Zeit ganz zwischendurch für mich immer noch die Bewerbungen an. Nach einem ziemlich langen Prozess und viel Beten, kann ich euch sagen, wo es mich nach dem Auslandsjahr hinverschlagen wird: Ich werde an der Inernationalen Hochschule in Bad Liebenzell "Theologie/Soziale Arbeit im interkulturellen Kontext" studieren. Gott hat das total genial geführt und ich freue mich bereits mega darauf! :) 

-Ich bin dankbar, dass es euch gibt, dass es dich gibt! Leute, die mich unterstützen und teilhaben! ...sich meine ewig langen Blogeinträge auch bis zu dieser Stelle durchlesen. ;)

 

Ich freue mich jetzt schon sehr auf die ganzen Wiedersehen! Meine Zeit hier steuert langsam dem Ende zu, aber erstmal genieße ich noch jeden Tag, den ich noch habe! :) Ein paar Wochen sind es ja glücklicherweise noch! 

 

Gott segne euch! Den Schulkindern wünsche ich tolle und erlebnisreiche Ferien! ;)

 

Seid ganz lieb gegrüßt von Lea :)))) 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Kerstin (Sonntag, 05 August 2018 18:51)

    Liebe Lea , Deine Erlebnisse waren wirklich kaum in Worte zu fassen , einfach genial wie du geführt wurdest. Das studium in Bad Liebenzell paßt zu dir,wie die sprichwörtliche "Faust auf's Auge" ! Noch ein paar schöne Tage in Odessa , und gute Heimreise , bleib behütet !!! deine Kerstin mit Familie


GEBETSANLIEGEN

 

DANKEN 

~ dass ich mich so schnell eingelebt habe 

~ dass ich mich bei meiner Stelle so wohl fühle und schon gute Freundschaften geknüpft habe 

~ dass ich bereits seit 5 Monaten gesund bin!! :) 

~ für das gute warme Wetter

~ dass das Familiencamp so bewegend und super war

~ für unseren genialen Urlaub

 

BITTEN 

~ dass ich die Sprache schnell lerne 

~ für die Gemeinschaft im Team und in den Zentren

~ für unsere vielen Sommercamps, für gute Organisation und offene Herzen 

~ für gutes Genießen der letzten Zeit, ohne, dass man mit den Gedanken schon bei der Ausreise hängt

~ für gutes innerliches Abschließen des AUslandsjahres